Und nicht nur die Familie war fleißig – auch der Zimmermann hat emsig dazu beigetragen, dass wir am 7.11. in einer hübschen Buchhandlung starten.
Posts aus der Gründungsphase der Hofbuchhandlung
Wir sind ab jetzt nicht nur stolze Besitzer eines Rohres im Heizungsraum, wir sind sogar stolze Besitzer eines Rohres mit drei Rohren und einem Kabel im Heizungsraum! Die Helden des Jahres, auch bekannt als mein lieber Mann und mein lieber Papa, haben unter widrigen Umständen (Kleinkind auf der Baustelle ist genauso nützlich wie Kleinkind beim Umzug, vor allem wenn es wichtige Arbeitsmaterialien ins unbekannte Nirwana verschleppt…) die Rohre rüber gefädelt, so dass die anderen Seiten des Rohres tatsächlich im Laden ankommen. Das heißt, der winterlichen Wohlfühltemperatur steht nun nichts mehr im Wege!
Und gestern dann der Schritt in der Baumaßnahme, den ich den ganzen Sommer über gefürchtet habe: Baustelle trifft Wohnhaus. Von irgendwo müssen Wasser-, Strom-, Telefon- und Heizungsanschlüsse ja kommen – in unserem Fall aus unserem Haus. Also: Rohr einbuddeln von der Buchhandlung aus durch die schöne Terrasse ins Haus um im Heizungsraum durch ein großes Loch in der Hauswand bei der Heizung zu landen. In den nächsten Tagen sollten wir unserem Jüngsten idealerweise matschbraune Buddelhosen anziehen, wenn er im Garten butschern will…
So viel Dreck und Arbeit für so ein kleines Loch im Haus – da staunt sogar die Katze…
Ohoho, gerade ist das erste Stück für die Inneneinrichtung gekommen:
Sieht zwar nicht so aus, ist aber die Beleuchtung für den Tresen. Und passt so gut in mein inneres Bild der Hofbuchhandlung, als hätte der Designer die Lampe extra für meinen Tresen entworfen. Hat er aber nicht.
Hier der Link zum „verantwortlichen“ Designer:
https://andrestache.wordpress.com/tag/hangelampe-watering-can-4er/
Jetzt wird das gute Stück wieder erst mal weggepackt – in sechs Wochen kommt es ja dann endlich zum Einsatz.
Hier der Link zum Artikel in der NWZ heute:
http://www.nwzonline.de/wardenburg/ein-buchladen-abseits-des-zentrums_a_30,1,919745978.html
Ist ja irgendwie auch schön, gleich am Morgen auf den Artikel angesprochen zu werden…
Ach, schon wieder so viel passiert diese Woche.
Die Wände sind verputzt – jetzt bleibt hier die spannende Frage, ob wir auch alle Steckdosen wieder finden.
Die Zimmermänner waren da und haben Platten an die Wände geschraubt, von denen ich nicht mal weiß, wie sie geschrieben werden (Rigips-Platten?) und Holz oberhalb der Deckenbalken befestigt. Überhaupt die Decke, so sieht sie jetzt aus und ist somit so gut wie fertig:
Fehlen nur noch die Lampen, die Wärmedämmung oberhalb der Latten, die,…. na ja, eben so gut wie fertig!
Auch wenn noch viel zu tun ist, haben wir auch schon ganz viel Arbeit hinter uns gelassen. Ha!
Was auf der Baustelle alles passiert ist: Neue Deckenbalken eingezogen, damit die Wände entlastet werden. Garagentore raus, Innenwände raus, bei 35 Grad im Schatten und 15 Flaschen Wasser im Plantschbecken gekühlt unzählige Karren Schutt und Erde aus dem Boden geholt, Dielenbretter eingebaut, Musikanlage aufgebaut, einen schönen Geburtstag gefeiert. Dielenbretter wieder raus, stattdessen die neue Sohle gegossen (großes Fahrzeug durch enges Tor, die Fahrer wussten aber, was sie tun). Neue Fensteröffnungen und Eingangstür in das äußere Mauerwerk geschnitten, aus zwei Öffnungen für Garagentore drei große Fensteröffnungen gezaubert. Innenwände gemauert, Ringanker eingezogen, damit das Dach auch wirklich hält. Fensteröffnungen und Türbogen gemauert (und er hat es so gut gemacht, der Maurer – es sieht soo hübsch aus!) mit Ziegeln, die aus dem Alten Land geholt werden mussten, damit sie auch zu den alten Steinen passen. Vorbereitung der sanitären Anlagen und Vorbereitung der elektrischen Leitungen.
All das wäre nie nie nie möglich gewesen ohne die Unterstützung von vielen Helfen. Nie! Eine Lehrerin und Buchhändlerin ist auf einer Baustelle so nützlich wie ein Kleinkind beim Umzug. Und ich bin sehr sehr dankbar. Mein lieber Mann Jan hat unzählige Feierabend- und Wochenendstunden sowie beinahe seinen gesamten Sommerurlaub auf der Baustelle versenkt, von der ein oder anderen Nachtschicht will ich gar nicht reden. Ohne ihn würde der Buchladentraum wohl ein unbezahlbarer Traum werden. Aber auch ohne die vielen anderen Helfer wäre es nicht möglich. Mein lieber Papa, meine Schwiegereltern, Familie, Freunde der Familie, Kollegen meines Mannes – sie alle haben uns bisher großartig unterstützt. DANKE!!
Aber natürlich ist neben dem konkreten Bau auch schon ganz viel passiert, was die eigentliche Gründung der Buchhandlung angeht. Ich bin von unterschiedlichsten Menschen beraten worden – und das hat mir unheimlich Mut gemacht, meine Idee umzusetzen (der ermutigendste Satz stammte wohl vom Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Wildeshausen: „Als ich gehört habe, Hofbuchhandlung, hab ich gedacht, das kann nichts werden. Nachdem ich Ihr Konzept gelesen habe, glaube ich, es wird doch was.“). Die Finanzierung steht, der Kontakt zum Großhändler und zur eBuch steht, das Angebot von der Grafikdesignerin zur Gestaltung der Internetseite und des Logos sind eingeholt, alles geht seinen Gang und ich bin optimistisch, dass wir den Weg bis zur Eröffnung einigermaßen stressfrei nehmen können. Weiter geht’s!
Der Ursprungszustand: Ein auf den ersten Blick hübsch anzusehendes altes Stallgebäude, als Garage genutzt. Auf den zweiten Blick ein immer noch hübsches Gebäude, aber durchaus sanierungsbedürftig. Mit Mauern die brechen, einem bröckeligen Boden, Wein, der sich seinen Weg durchs Dach bahnt. Mit einem Dach, das die Mauern nach außen drückt. Viel zu tun, ja, aber mit Potential, ein besonderer Ort für eine besondere Buchhandlung zu werden.