Anne Reinecke: Leinsee

Karl, Protagonist in dem Buch „Leinsee“ von Anne Reinecke, ist noch nicht einmal 30 und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, >dem< Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.

Lesenswerte Lebens-, Liebes-, Adoleszenz- und Familiengeschichte, bemerkenswerter, weil angenehmer und gleichzeitig etwas schnodderiger Schreibstil, der mir so noch nicht untergekommen ist. Und: Ein Ende, bei dem ich seit langer Zeit mal wieder eine Gänsehaut beim Lesen bekommen habe. Kriegt man aber erst, wenn man den Rest des Buches verschlungen hat – versteht man nämlich sonst nicht 🙂