Rückblick: Literatursommer 2023 in der Hofbuchhandlung

Ela Meyer: Es war schon immer ziemlich kalt

Es gibt nichts Besseres als Freundinnen und Freunde, mit denen man gemeinsam durchs Leben geht. Doch was passiert, wenn diese Freunde schon längst ganz eigene Zukunftspläne schmieden? Sollte man einander trotz aller Unterschiede festhalten – oder ist es irgendwann an der Zeit, loszulassen? Drei Freunde Ende zwanzig: Insa, Hannes und Nico sind gemeinsam in einem friesischen Kaff aufgewachsen und auch nach ihrer Flucht aus der Provinz beste Freunde geblieben. Sie sind unzertrennlich und erzählen sich alles – eigentlich. Doch plötzlich häufen sich die Geheimnisse voreinander. Ihre Zukunftspläne scheinen nicht mehr zusammenzupassen: Hannes will zurück ins Dorf und die Werkstatt seines Opas übernehmen, Nico hat sich in eine Frau verliebt, die ein Kind erwartet, und Insa treibt weiter orientierungslos vor sich hin. Ihre einst unzertrennliche Gemeinschaft droht, auseinanderzubrechen. So unternehmen sie eine letzte große gemeinsame Reise. Zum Soundtrack von Django Reinhardt über …But Alive bis Team Dresch fahren die drei Freunde unaufhaltsam auf die Weggabelung des Erwachsenwerdens zu, die ihre Leben in verschiedene Richtungen führen wird. Eine Geschichte über den aufwühlenden Wandel einer Jugendfreundschaft und das Ende einer gemeinsam verbrachten Lebensphase.

Die Lesung wurde musikalisch begleitet von Lutz Fischer.

Sie wurde gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Noah Richter: 2,5 Grad. Morgen stirbt die Welt

Noah Richter _ Foto Bernd Brundert

Leela Faber ist Schriftstellerin, ihr Freund Jakob Geologe. Die beiden erwarten ein Kind und wollen heiraten. Doch dann kommt Jakob bei einem Gletscherabbruch in der Antarktis ums Leben.

Für Leela bricht eine Welt zusammen – bis sie erährt, dass Jakobs Tod kein Unfall war. Leela spürt nun: Sie muss seinen Kampf gegen die Klimakatastrophe weiterführen. Doch es wird zu einem Kampf gegen übermächtige Gegner. Denn während weltweit die Umweltkatastrophen zunehmen, in Brasilien und Australien gewaltige Brände wüten und Deutschland in Wassermassen versinkt, treiben skrupellose Konzerne die Zerstörung der Erde voran. Als Leela ins Visier dieser Männer gerät, beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod. Bald muss die junge Frau eine schicksalhafte Entscheidung treffen: Kann sie durch ein Attentat den Lauf der Geschichte ändern?

Die Lesung fand im Garten der Hofbuchhandlung statt.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Franziska Jebens: Immer am Meer entlang

Franziska Jebens , Foto Switch Studio

Josi träumt seit ihrer Kindheit davon, mit einem alten Bulli Europas Küsten zu erkunden. Paul hingegen entscheidet sich spontan für einen Roadtrip, um seinem festgefahrenen Alltag zu entfliehen. Beide sehnen sich nach grenzenloser Freiheit und unvergesslichen Erlebnissen.
Ihre Wege kreuzen sich. Erst zufällig, dann absichtlich und immer öfter. Auf ihren Routen hinterlassen sie sich gegenseitig kleine Botschaften und lernen dabei nicht nur einander, sondern auch sich selbst besser kennen. Ein ganzes Jahr lang Sommer mit einsamen Stränden, versteckten Buchten und malerischen Orten.

Franziska Jebens ist Autorin (dtv, Ullstein, Eden Books), Coach, hält Vorträge und
dokumentiert ihre Liebe zu Büchern auf ihrem Buchblog „Das musst Du lesen!“.
Als meersüchtige Abenteuerin reist sie so oft wie möglich mit ihrem Mann in einem alten Land
Rover durch ganz Europa. Natürlich immer am Meer entlang. Da, wo die Wellen rauschen, wartet
die Inspiration, an abgeschiedenen Stränden kommen ihr die besten Ideen.

Die Lesung fand im Garten der Hofbuchhandlung statt.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Torsten Woywod und Frauke Meurer: Leonard und Paul

Frauke Meurer und Torsten Woywod, privat

Außergewöhnliche Lektüreerlebnisse und die damit verbundene Begeisterung können bisweilen besondere Blüten treiben. Dass die Begeisterung für einen Text so groß ist, dass sie eine Verlagsgründung zur Folge hat, kommt dennoch nicht allzu häufig vor.

Frauke Meurer und Torsten Woywod, in Hauptberufen Grundschullehrerin und Marketingleiter bei einem deutschsprachigen Buchverlag, haben genau das gemacht, um den Debütroman des irischen Autors Rónán Hession in der Übersetzung von Andrea O´Brien auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen. „Leonard und Paul“, so lautet der Titel hierzulande, verkaufte sich im Original über 100000 Mal, wurde für mehrere Preise nominiert und avancierte in England und Irland zum Buchhändler*innen-Liebling.

Wie es zur Entdeckung des Romans und zur Verlagsgründung kam, mit welchen Herausforderungen das Ganze verbunden war, was dieses Buch so besonders macht und warum es ein großes Glück ist, in der Buchbranche arbeiten zu dürfen, klärten Kathrin Wellmann von der Hofbuchhandlung und Verleger Torsten Woywod im Gespräch.

Weitere Informationen zum Buch: Leonard und Paul sind allerbeste Freunde. Während Leonard als Ghostwriter für Kinderenzyklopädien tätig ist, arbeitet Paul als Aushilfsbriefträger. Das Leben der Beiden verläuft in ruhigen, wohlgeordneten Bahnen – bis jedem von ihnen etwas widerfährt, das eine ganze Reihe von Veränderungen in Gang setzt…

Dieser hochgelobte Debütroman rückt jene Menschen in den Mittelpunkt der Erzählung, die im Alltag oftmals übersehen werden. Sie beteiligen sich nicht am Lärmen der Welt, sondern zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die häufig unterschätzt werden: Freundlichkeit, Sanftmut und Bescheidenheit. Eine hinreißend charmante Lektüre, die nachdrücklich vor Augen führt, wie bereichernd es sein kann, sich auf den Nebenstraßen des Lebens zu bewegen.

Die Veranstaltung fand im Garten der Hofbuchhandlung statt.

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Jutta Gerecke, Uwe Jark und Werner Kunst: Untauglich

ENTSETZT – BEDROHT – MUNDTOT GEMACHT
Sein Messer war immer gut geschärft, und er spürte, wie es leicht und geräuschlos in den Sterbenden am Boden eindrang. Mehrmals stach er zu. Dann zog er den wehrlosen Körper in die Bucht mit den Schweinen. Wieder und wieder rammte er die Spitze in den Rücken. Nur einmal spürte er leichten Widerstand. Wirbel waren hart. Er würde das Messer nachschärfen müssen.
Untaugliches Fleisch – untaugliche Menschen … Wehe dem, der in der Fleischindustrie die Gewinnmaximierung auf Kosten der Tiere aufdecken oder anklagen will. Er riskiert seine Gesundheit, wenn nicht gar sein Leben. Kriminalrätin Sabine Lüschen ermittelt auf eigene Gefahr und gerät in den Strudel rücksichtsloser Machenschaften.

Drei Veterinäre – und ein Roman.

Dr. Jutta Gerecke wohnt bei Bremen, Dr. Uwe Jark in Hundsmühlen und Dr. Werner Kunst in Quakenbrück – verbunden durch die gemeinsame Arbeit im gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg. Die drei fanden sich auf einer Wellenlänge, wurden Freunde und treffen sich auch privat. Zwei von ihnen sind inzwischen im Ruhestand, doch alle drei ließen die beruflichen Erfahrungen nicht los. Jutta mit Spaß an dunklen Charakteren und rührseligen Geschichten, Uwe, übersprudelnd vor bizarren Ideen und Werner mit realistischen Recherchen und dem glücklichen Händchen für geschliffene Übergänge ergänzten sich nun zu einem zweiten Roman, in dem das Trio das Tierwohl und die Qualität von Lebensmitteln in den Mittelpunkt stellt.

Die Lesung fand in Kooperation mit dem Kulturbüro der Gemeinde Wardenburg im Garten der Hofbuchhandlung statt.

LiteraTierisches. Eine satirische szenische Lesung mit Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider

Ist uns die Eintagsfliege überlegen? Ist das Verhalten des Storches eigentlich akzeptabel? Weshalb zieht ein Löwe die Kerkerhaft im Käfig einem Stadtbummel in Berlin vor? Fragen über Fragen ergeben sich bei der LiteraTierischen-Lesung mit den Schauspielern Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler. Ähnlich wie die Fabulisten des 18. Jahrhunderts nutzten auch literarische Größen wie Wilhelm Busch, Brüder Grimm, Manfred Kyber, Johann Wolfgang von Goethe, Kurt Tucholsky, Peter Hammerschlag, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz die Beschreibung des Tierischen, um das allzu Menschliche zu spiegeln. Prädikat: feinsinnig und humorvoll!

Markus Maria Winkler spielte u. a. beim Südbayerischen Theaterfestival, beim Tourneetheater Das Ensemble Jacob-Schwiers und am Festspielhaus in München. Mit seinem Kollegen Jürgen Wegscheider gastiert er mit eigenen literarischen Programmen im deutschsprachigen Raum. 2023 feiert Markus Maria Winkler sein 26. Bühnenjubiläum.
Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt/Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

Die Lesung fand in Kooperation mit dem Kulturbüro der Gemeinde Wardenburg im Garten der Hofbuchhandlung statt.

Cäthe

„Lügen ist scheiße“ – über den Musik- & Lebensweg von Cäthe (Lesung, Talk und Musik)

CÄTHE&AlexandraHelenaBecht © Beatrice Bauer

Es passiert nicht selten, dass Musiker*innen Gefallen an dem Genre der Biografie finden. „Wir sind Geschichten, wir sind unsere Botschaft“, sagt die Autorin und Biografin Alexandra Helena Becht. Sie hat als Debüt die Lebensgeschichte der deutschen Musikerin Cäthe festgehalten. Das Buch „Lügen ist scheiße“ ist in einem Langzeitgespräch mit Cäthe und ihren musikalischen Wegbegleiter*innen zwischen 2019 und 2022 entstanden. Cäthe gilt als Deutsch-Pop-Pionierin mit unverkennbarer starker Stimme und ironisch-schlauen Songtexten. Noch immer gebe es zu wenige Frauen in der deutschen Popszene, wie Cäthe selbst sagt.

„Lügen ist scheiße“ gewährt einen tiefen Blick in das Innenleben einer Musikerin, die für die Kunst lebt, bis es sie fast kaputt macht. Es ist eine Geschichte über die transformative Kraft der Liebe zur Musik trotz aller Hindernisse und ein authentischer Blick hinter die Kulissen der Musikbranche. Wie fühlt es sich an, wenn du eine öffentliche Person wirst? Wie fühlt es sich an, wenn du als solo-selbstständige Frau Mutter wirst und dein ganzes Lebenskonzept in Frage stellen musst? Oder wenn du als Musikerin in der Musikbranche leider immer noch viel zu oft die einzige Frau im Raum bist?

Zehn Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Ich muss gar nichts“, hat Cäthe sich frei geturnt – als Musikerin, Frau, Mutter und Mensch. Mit dem aktuellen und vierten Studioalbum „Chill Out Punk“ ist die Musik in Cäthes Leben zurückgekehrt und damit auch eine neue Unabhängigkeit. Die Platte wurde in Eigenregie bei ihrem eigenen Label produziert und herausgegeben. Da liegt es nahe, dass auch das Buch „Lügen ist scheiße“, das durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, im Sinne der künstlerischen Unabhängigkeit, ebenfalls im Eigenverlag erschienen ist. Erhältlich ist das Buch in Cäthes Online-Shop: https://www.cäthe.online/ oder bei der Veranstaltung.

Die Autorin Alexandra Helena Becht las an diesem Abend Passagen aus dem Buch und ging mit Cäthe ins Gespräch. Zwischen den gelesenen Passagen präsentierte Cäthe auch einige ihrer Songs live auf der Bühne.

Die Lesung fand im Garten der Hofbuchhandlung statt.

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